Notfallseelsorger: Beistand im schwersten Augenblick
Der unerwartete Tod eines Menschen lässt Angehörige hilflos zurück. Notfallseelsorger helfen ihnen in den ersten Stunden einer Krisensituation, zeigt der Beruf der Woche.
Es ist nur ein winziger Augenblick, der das Leben für immer verändert: Wann immer Menschen den plötzlichen Tod des Partners, eines Familienangehörigen oder Freundes verkraften müssen, stehen Notfallseelsorger bereit. „Wir sind rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr für Menschen erreichbar und begleiten Betroffene in Ausnahmesituationen, mit denen sie allein oft überfordert wären“, sagt Uwe Rieske.
Er leitet die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im RGemeinsam mit anderen Seelsorgern war er nach dem 24. März am Flughafen Düsseldorf im Einsatz und betreute die Hinterbliebenen der Opfer des Absturzes des Germanwings-Airbus mit der Flugnummer 4U9525. „Menschen, die den plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen miterlebt haben und verkraften müssen, sind oft fassungslos und aufgrund des Verlustes hilflos. Das kann aufgrund eines Flugzeugabsturzes, eines Verkehrsunfalls oder auch durch einen Suizid der Fall sein. Sie stellen sich Fragen, wie: Was ist gerade passiert? Wie konnte das passieren?“, sagt der Seelsorger.
Sein Job sei es dann, Fragen zu beantworten, die Trauernden zu unterstützen und psychosoziale Begleitung anzubieten, wenn die Arbeit von Polizei und Rettungsdienst beendet ist. In den ersten Stunden nach dem Unglück betreuen die Seelsorger die Hinterbliebenen und schauen, was in der jeweiligen Situation vorrangig zu tun ist – etwa, welche weiteren Angehörigen, Freunde, aber auch Institutionen wie Arbeitgeber verständigt werden müssen und welche Schritte als Nächstes erfolgen müssen. „Die Normalität ist nach einem schlimmen Ereignis zunächst einmal weg“, sagt Rieske. Auch nicht unmittelbar vom Tod eines Menschen betroffene Personen finden Hilfe bei Notfallseelsorgern. Zeugen von schweren Verkehrsunfällen etwa brauchen Hilfe, das Gesehene zu verarbeiten. Ebenso wie Rettungskräfte, Feuerwehrleute oder Polizisten, die etwa die Nachricht vom Tod eines Angehörigen überbringen müssen, sind oft stark belastet und brauchen Unterstützung. Text aus der Zeit vom 4.6.2015 https://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-06/notfallseelsorger-beruf
Erste Hilfe für die Seele
Neunteilige Weiterbildung zur Notfallseelsorge im Ehrenamt 2022–2024
Was tun Notfallseelsorger*innen?
Notfallseelsorger*innen begleiten Menschen in extremen seelischen Belastungs- situationen. Das kann u. a. nach einem Unfall, nach dem Tod von Angehörigen, bei krisenhaften psychischen Reaktionen, nach Verbrechen oder Katastrophen der Fall sein. Notfallseelsorger*innen begleiten auch Menschen, die beim Notfallgeschehen »am Rande« stehen, aber nicht weniger betroffen sind und für die Betreuung meist nicht vorgesehen ist: Unverletzte Mitfahrer, Zeugen, Passanten …
Notfallseelsorger*innen gehen direkt zum Ort des Geschehens. In einem von vornherein zeitlich klar begrenzten Rahmen stellen sie sich in ihrer Funktion einem anderen Menschen so zur Verfügung, dass erster Halt in einer unübersichtlich und brüchig gewordenen Lebenssituation möglich wird.
Was wir tun
Notfallseelsorger: Beistand im schwersten Augenblick
Von Markus Schleufe
Es ist nur ein winziger Augenblick, der das Leben für immer verändert: Wann immer Menschen den plötzlichen Tod des Partners, eines Familienangehörigen oder Freundes verkraften müssen, stehen Notfallseelsorger bereit. „Wir sind rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr für Menschen erreichbar und begleiten Betroffene in Ausnahmesituationen, mit denen sie allein oft überfordert wären“, sagt Uwe Rieske.
Er leitet die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im RGemeinsam mit anderen Seelsorgern war er nach dem 24. März am Flughafen Düsseldorf im Einsatz und betreute die Hinterbliebenen der Opfer des Absturzes des Germanwings-Airbus mit der Flugnummer 4U9525. „Menschen, die den plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen miterlebt haben und verkraften müssen, sind oft fassungslos und aufgrund des Verlustes hilflos. Das kann aufgrund eines Flugzeugabsturzes, eines Verkehrsunfalls oder auch durch einen Suizid der Fall sein. Sie stellen sich Fragen, wie: Was ist gerade passiert? Wie konnte das passieren?“, sagt der Seelsorger.
Sein Job sei es dann, Fragen zu beantworten, die Trauernden zu unterstützen und psychosoziale Begleitung anzubieten, wenn die Arbeit von Polizei und Rettungsdienst beendet ist. In den ersten Stunden nach dem Unglück betreuen die Seelsorger die Hinterbliebenen und schauen, was in der jeweiligen Situation vorrangig zu tun ist – etwa, welche weiteren Angehörigen, Freunde, aber auch Institutionen wie Arbeitgeber verständigt werden müssen und welche Schritte als Nächstes erfolgen müssen. „Die Normalität ist nach einem schlimmen Ereignis zunächst einmal weg“, sagt Rieske. Auch nicht unmittelbar vom Tod eines Menschen betroffene Personen finden Hilfe bei Notfallseelsorgern. Zeugen von schweren Verkehrsunfällen etwa brauchen Hilfe, das Gesehene zu verarbeiten. Ebenso wie Rettungskräfte, Feuerwehrleute oder Polizisten, die etwa die Nachricht vom Tod eines Angehörigen überbringen müssen, sind oft stark belastet und brauchen Unterstützung.
Text aus der Zeit vom 4.6.2015 https://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-06/notfallseelsorger-beruf
Erste Hilfe für die Seele
Neunteilige Weiterbildung zur Notfallseelsorge im Ehrenamt 2022–2024
Was tun Notfallseelsorger*innen?
Notfallseelsorger*innen begleiten Menschen in extremen seelischen Belastungs- situationen. Das kann u. a. nach einem Unfall, nach dem Tod von Angehörigen, bei krisenhaften psychischen Reaktionen, nach Verbrechen oder Katastrophen der Fall sein. Notfallseelsorger*innen begleiten auch Menschen, die beim Notfallgeschehen »am Rande« stehen, aber nicht weniger betroffen sind und für die Betreuung meist nicht vorgesehen ist: Unverletzte Mitfahrer, Zeugen, Passanten …
Notfallseelsorger*innen gehen direkt zum Ort des Geschehens. In einem von vornherein zeitlich klar begrenzten Rahmen stellen sie sich in ihrer Funktion einem anderen Menschen so zur Verfügung, dass erster Halt in einer unübersichtlich und brüchig gewordenen Lebenssituation möglich wird.
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